Der „Alte Schwede“ ist ein riesiger** Findling – also ein durch Gletscher transportierter Felsbrocken – und zählt zu den ältesten und größten seiner Art in Deutschland.
Er wiegt rund 217 Tonnen, ist über 4,5 Meter lang und etwa 1,8 bis 2 Milliarden Jahre alt.
Der Stein stammt ursprünglich aus dem heutigen Schweden und wurde während der Eiszeit nach Norddeutschland geschoben. Sein beeindruckendes Alter und seine Größe machen ihn zu einem besonderen Naturdenkmal.
Der Findling liegt am Elbuferweg im Hamburger Stadtteil Nienstedten, in der Nähe des Museumshafens Övelgönne.
📍 Adresse für die Orientierung:
Elbuferweg, 22605 Hamburg (Strandabschnitt zwischen Neumühlen und Teufelsbrück)
Der Stein befindet sich direkt am Elbstrand und ist über den beliebten Fuß- und Radweg entlang der Elbe erreichbar.
Im Jahr 1999 wurde der „Alte Schwede“ bei Baggerarbeiten zur Elbvertiefung in etwa 15 Metern Tiefe entdeckt.
Er war dort vermutlich seit der letzten Eiszeit im Boden eingeschlossen. Der Fels wurde mit großem technischen Aufwand gehoben und anschließend als öffentliches Denkmal an der Elbe aufgestellt – als Erinnerung an die Naturgeschichte der Region.
Der Name ist eine doppelte Hommage:
Die Redewendung „Alter Schwede!“ wird im Deutschen außerdem als Ausruf des Staunens verwendet – und genau das empfinden viele Besucher, wenn sie vor dem massiven Stein stehen.
Ja, der Findling ist frei zugänglich und darf berührt oder als Fotomotiv genutzt werden.
Viele setzen sich auf den Stein oder lehnen sich daran.
Bitte beachte jedoch: Das Klettern auf dem Stein ist nicht empfohlen, da es mit der Zeit zu Schäden führen kann – sowohl am Stein als auch durch Abrutschen.
Nein – der Besuch ist kostenlos.
Der Findling ist Teil des öffentlichen Raums und liegt direkt am Elbuferweg. Es gibt keine Eintrittsgebühren, keine Öffnungszeiten und keine Absperrungen.
Geologisch betrachtet handelt es sich bei dem alten Schweden um einen Gneis, genauer gesagt einen Granitgneis. Solche Gesteine entstehen tief im Erdinneren unter enormem Druck und Hitze. Der Stein hat also bereits eine beeindruckende Erdgeschichte hinter sich, lange bevor er überhaupt in Hamburg angekommen ist.
Während der letzten Eiszeit transportierten mächtige Gletscher gewaltige Gesteinsmassen aus dem heutigen Schweden und Norwegen über hunderte Kilometer nach Süden. Dieser Prozess wird als glaziale Exaration bezeichnet – der Gletscher hobelte quasi über das skandinavische Grundgebirge hinweg und schleppte dabei Brocken wie den alten Schweden mit sich.
In der Elbe lag der Findling vermutlich bereits seit über 400.000 Jahren. Doch durch Sedimentablagerungen blieb er lange unentdeckt – bis zu dem Moment, als Baggerarbeiten ihn schließlich ans Tageslicht brachten.
Der Name „Der alte Schwede“ wurde von Hamburger Bürgern in einer öffentlichen Abstimmung vergeben – ein gelungener Wortwitz und ein liebevoller Hinweis auf seine skandinavische Herkunft. Die Bezeichnung trifft den norddeutschen Humor auf den Punkt: trocken, herzlich, mit einem Hauch Selbstironie.
Interessant ist, dass die Redewendung „Alter Schwede!“ im Deutschen ursprünglich als Ausdruck der Verwunderung oder Bewunderung verwendet wurde – was wiederum sehr gut auf diesen gewaltigen Stein passt. Es handelt sich dabei um eine historische Anspielung: Im Dreißigjährigen Krieg dienten viele schwedische Offiziere als Ausbilder in deutschen Truppen, was ihnen den Spitznamen „alter Schwede“ einbrachte.
Obwohl der alte Schwede kein offizielles Denkmal ist, nimmt er eine ganz besondere Rolle im öffentlichen Raum ein. Er ist ein Stück gelebter Geologie, ein Mahnmal der Naturgewalten und zugleich ein touristischer Blickfang. Viele Spaziergänger, Jogger und Besucher an der Elbe bleiben stehen, machen Fotos oder legen sogar die Hand auf den Stein – als würde man eine Verbindung zu etwas Uraltem suchen.
Was macht einen Felsen zu einem kulturellen Symbol? Die Antwort liegt nicht nur in der Masse, sondern auch in der Geschichte, die er transportiert. Der alte Schwede erinnert daran, dass die Stadt Hamburg nicht nur durch den Menschen, sondern auch durch die Kräfte der Natur geformt wurde.
Trotz (oder gerade wegen) seiner stoischen Erscheinung hat der alte Schwede eine gewisse Persönlichkeit entwickelt. Er ist ein beliebter Treffpunkt, Fotomotiv und ruhiger Beobachter des städtischen Treibens. Besonders Kinder klettern gerne auf ihn, während Erwachsene auf den Bänken ringsum verweilen.
Er taucht in Stadtführungen auf, wird in Gedichten besungen und hat sogar seinen Weg in lokale Kunstwerke gefunden. Einige Künstler sehen in ihm ein Symbol für das „Unverrückbare“ in einer hektischen Welt.
Eigenschaft | Details |
---|---|
Gewicht | ca. 217 Tonnen |
Höhe | ca. 4,5 Meter |
Durchmesser | über 5 Meter |
Gesteinsart | Granitgneis |
Alter des Gesteins | ca. 1,8 Milliarden Jahre |
Entdeckt | 1999 beim Ausbaggern der Elbe |
Standort | Elbufer, Övelgönne (Hamburg) |
Herkunft | Skandinavien (vermutlich Schweden) |
Transportiert durch | Gletscher der Weichsel-Kaltzeit |
Bedeutung | Geologisches Naturdenkmal, Touristenattraktion, kulturelles Symbol |
Der „Alte Schwede“ ist Teil des öffentlichen Raums und liegt direkt am öffentlich zugänglichen Elbuferweg.
In den wärmeren Monaten finden entlang des Elbufers gelegentlich kulturelle Veranstaltungen statt – darunter kleine Open-Air-Konzerte, Lesungen oder Kunstaktionen.
Viele davon sind kostenfrei oder gegen eine kleine Spende zugänglich.
Offiziell ist das Klettern nicht verboten, jedoch sollte man aus Respekt vor dem Naturdenkmal und zur eigenen Sicherheit davon absehen. Der Stein ist glatt, hoch und bei Nässe besonders rutschig. Viele Kinder nutzen ihn dennoch spielerisch als Kletterfels.
Er ist zumindest einer der bedeutendsten geologischen Fundstücke der Stadt. Obwohl es größere Naturdenkmäler in Norddeutschland gibt, ist er durch seine Lage und Geschichte einzigartig im Hamburger Raum.
Nein, der Stein wurde nach seiner Bergung weitgehend im Originalzustand belassen. Es gab keine gravierenden Eingriffe oder Bearbeitungen. Lediglich eine Informationstafel wurde aufgestellt, um Besuchern die Bedeutung des Findlings zu erläutern.
Hamburg ist eine Stadt voller Dynamik, Innovation und urbanem Leben. Doch mitten in diesem Treiben ruht ein stiller Gigant, der uns an etwas sehr Ursprüngliches erinnert: die Macht der Natur und die lange Geschichte unseres Planeten. Der alte Schwede ist kein lautes Monument, sondern ein Zeichen der Beständigkeit, ein uralter Besucher, der bleibt. Für Hamburger und Besucher gleichermaßen bietet er einen Moment der Erdung – im wahrsten Sinne des Wortes.
Er steht sinnbildlich für das, was Hamburg ausmacht: Weltoffenheit, nordischer Humor, Respekt vor der Natur und eine gewisse Unerschütterlichkeit. Wer also das nächste Mal an der Elbe entlangspaziert, sollte innehalten, die Hand auf den Felsen legen – und vielleicht einen stillen Gruß an die Jahrtausende schicken.
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